Frauengemeinschaften schützen den Regenwald vor Nickelbergbau auf Sulawesi

Beim Abbau von Nickel im Tagebau werden riesige Flächen Regenwald gerodet und Erde abgetragen. Die Einwohner wehren sich, wir unterstützen sie dabei.

  • Bergbau
  • Waldschutz
  • Menschenrechte
  • die Ausweitung des Bergbaus in Regenwaldgebiete stoppen
  • Verschmutzung der Flüsse und Küsten eindämmen
  • Menschenrechte und Landrechte einfordern
  • Frauengemeinschaften stärken
  • Workshops zu Menschenrechten
  • Recherche zu Bergbaukonzessionen
  • Lieferketten
  • Widerstand gegen Landraub
  • 25000 ha Regenwald gerettet
  • 4200 ha Pfefferplantagen vor der Zerstörung geschützt
  • 1 Nickelmine vorerst stillgelegt
  • 5000 ha Küstengebiet und Mangrovenwald vor Verschmutzung verschont

Die Nachfrage an Nickel steigt.

Nickel wird in Sulawesi, Indonesien abgebaut, um in Akkus verbaut zu werden, oder bei der Produktion von rostfreiem Stahl eingesetzt zu werden. Durch den Trend zum E-Auto, die Digitalisierung und den gesteigerten Einsatz von Akkus in Geräten, ist ein regelrechter Run auf die nickelreiche Erde von Sulawesi ausgebrochen.

Über 380 Konzessionen sind in Sulawesi vergeben worden. Insgesamt decken die Genehmigungen eine Millionen Hektar ab, und 80 % davon liegen in Waldgebieten. Noch nicht berücksichtigt ist der einhergehende Bau von Infrastruktur wie Strassen und Hafenanlagen. 

Verarbeitet wird das Roh-Nickel in vier Industrieparks auf Sulawesi. Teils sind diese noch im Aufbau, teils produzieren sie schon.

Aliansi Sulawesi ist ein Zusammenschluss von drei Walhi (Friends of the Earth) Organisationen, die in drei Provinzen tätig sind: in Südsulawesi, Zentralsulawesi und Südostsulawesi.

Besonders Frauen spüren die negativen Auswirkungen der Nickelminen und deren Ausweitungen. Als Bäuerinnen verlieren sie ihr Land, ihre Lebensgrundlage, und finden in den Minen und Industrieparks nur selten einen Job.

Die Wasserverschmutzung verursacht Hautkrankheiten, besonders bei Kindern. Trinkwasser muss in PET-Flaschen gekauft werden und das belastet das Haushaltsbudget zunehmend. Vielerorts ist das Wäschewaschen im Fluss nicht mehr möglich. Aliansi Sulawesi klärt die betroffenen Einwohnerinnen und Einwohner über ihre Rechte auf. Durch Diskussionsrunden und Workshops werden sie gestärkt und Strategien entwickelt, für ihre Landrechte und den Umweltschutz einzustehen. Viele Einwohner werden durch die Bergbauunternehmen zum Verkauf ihres Landes gedrängt, oder mit Versprechungen gelockt. Auch darüber wird in den Diskussionsrunden gesprochen und Erfahrungswerte anderer Betroffenen geteilt.

Öffentlichkeitsarbeit, Kampagnen und politische Arbeit begleiten die Stärkung der Zivilgesellschaft.

Aliansi Sulawesi stärkt gezielt Frauen und rückt auch ihre Probleme in die Öffentlichkeit. In 2023 verschaffte Aliansi Sulawesi mehreren Frauen aus Sulawesi die Teilnahme am Global Thematic Social Forum On Mining and the Extractive Economy. Muhammad Al Amin (der Direktor von Aliansi Sulawesi) überliess den Frauen das Podium, um über die Auswirkungen aus erster Hand zu berichten.

Um die Kampagnen und die politische Arbeit auf einer starken Grundlage aufbauen zu können, hat Aliansi Sulawesi Forschungen über die ökonomische und ökologischen Auswirkungen der Bergbauaktivitäten unternommen und Berichte veröffentlicht, so wie die Arbeit an einem Lieferkettenbericht der Nickelunternehmen aufgenommen (noch nicht veröffentlicht).